Lange Haare – Hilfreiche Tipps und spannende Fakten
Ein erwachsener Mensch hat etwa 100.000 einzelne Haare auf dem Kopf – der eine mehr, der andere weniger. Mit wieviel Haupthaar wir gesegnet sind, hängt von verschieden Faktoren ab, wie unserem Alter und unserer ethnischen Herkunft: Asiaten und Afrikaner haben beispielsweise weniger Haare auf dem Kopf als Europäer. Erfahre hier mehr darüber, wie schnell Haare wachsen und wie du möglichst schnell lange Haare bekommst.
Wie schnell wachsen Haare?
Die Tatsache, wie schnell dieHaare wachsen, ist von verschiedenen Umständen abhängig, zum Beispiel von unseren Genen und unserem Hormonhaushalt. Der Durchschnitt beläuft sich dabei auf circa 1,0 bis 1,5 cm pro Monat. Im Schnitt wächst unser Haar also um etwa 0,03 bis 0,05 cm pro Tag und rund 12 bis 15 cm pro Jahr.
Neben physischen Einflussfaktoren spielt zum Beispiel auch die Tages- und Jahreszeit eine Rolle für das Wachstum unserer Haare: Tagsüber wachsen sie schnellerals nachts und im Sommer schnellerals im Winter.
Faktoren, die unsere Haare beeinflussen
Wie es unseren Haaren geht, wie sie aussehen und wie schnell sie wachsen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab:
- Alter
- Gene
- Hormone
- Ethnische Herkunft
- Lebenssituation
Wie bekommt man lange Haare?
Die naheliegendste Antwort auf die Frage „Wie bekomme ich lange Haare?“ lautet wohl, sie nicht zu schneiden. Das ist zwar nicht ganz falsch, aber so einfach ist es dann eben auch nicht. Wer langes Haar tragen möchte, sollte darauf achten, dass es gesund und gut gepflegt ist. Das ist nicht nur die Voraussetzung für eine tolle Optik, sondern auch dafür, dass es mit der Langhaarfrisur klappt. Deren größten Feinde sind nämlich Haarbruch und Spliss in den Haarspitzen. Doch keine Sorge – wenn du ein paar wichtige Tipps befolgst, hast auch du bald schönes langes Haar!
Lange Haare bekommen: 7 Tipps!
Wenn du deine Haare lang wachsen lassen möchtest, solltest du ein paar Dinge beachten:
- Das richtige Maß: Die regelmäßige Anwendung von Pflegeprodukten, wie z. B. Haarkuren, ist sinnvoll, um das Risiko von Haarbruch und Spliss einzudämmen. Allerdings solltest du darauf achten, es mit der Pflegenicht zu übertreiben, sonst schadet sie dem Haar eher als dass sie hilft.
- Weg damit: Alte und kaputte Bürstenkönnen das Haar schädigen, indem sie es aufschlitzen oder brachial ausreißen. Kaufe dir lieber eine neue, qualitativ hochwertige Bürste, die sanft zum Haar ist und länger hält
Übrigens:Nasse Haare sollten nicht gekämmt werden! Weil sie aufgequollen sind, liegt ihre natürliche, schützende Schuppenschicht nicht mehr so eng am Haarschaft an, wodurch sie wesentlich sensibler ist. Also lieber sanft mit den Fingern oder einem grobzinkingen Kamm durchgehen und erst bürsten, sobald die Haare trocken sind. - Schön vorsichtig: Vermeide nach dem Haarewaschen wildes Trockenrubbeln mit dem Handtuch. Tupfe dein Haar lieber vorsichtig ab und lass es dann an der Luft trocknen, statt es zu föhnen. So wirst du weniger Probleme mit Haarbruch und Spliss haben.
- Styling ist nicht alles: Zu viele Styling-Maßnahmen, wie regelmäßiges Färben, Glätten oder der Einsatz vom Lockenstab schädigen das Haar auf Dauer. Setz lieber auch mal auf deinen natürlichen Look.
- Cool down: Stress kann sich negativ auf dein Haarwachstum auswirken und schlimmstenfalls sogar zu Haarausfall führen. Gönn‘ dir also regelmäßig mal eine Auszeit. Das tut nicht nur deinen Haaren gut, sondern auch deiner Seele.
- Finger weg von Rauschmitteln: Es hat einen negativen Einflussauf deinen Stoffwechsel und in der Folge auch auf dein Haarwachstum, wenn du regelmäßig rauchst und Alkohol trinkst.
Checken lassen: Wollen deine Haare einfach nicht wachsen, obwohl du all diese Tipps befolgst, könnte das an deinem Hormonhaushalt liegen. Kläre das am besten direkt mit deinem Arzt ab.
Der Haarzyklus – diese Phasen durchlebt ein Haar:
1. Wachstumsphase (Anagenphase)
- In dieser Phase wird durch Zellteilung in der sogenannten Matrix einneues Haar gebildet, das fortan stetig wächst. Dieser Prozess hält etwa zwischen zwei und sechs Jahren an. Die Dauer ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt von diversen Faktoren wie bspw. dem Alter ab. Mehr als 80 Prozent der Haare auf deinem Kopf befinden sich in dieser Phase.
Die Anagenphase entscheidet über die Maximallänge der Haare: Je kürzer die Wachstumsphase, desto kürzer die maximale Länge der Haarpracht.
2. Übergangsphase (Katagenphase)
- In der Katagenphase werden die Zellteilung sowie die Nährstoffversorgung des Haares eingestellt. Die Folge: Das Haar hört auf, aktiv zu wachsen, es löst sich von der Wurzel und verkümmert schließlich. Weil diese Phase lediglich 1 bis 2 Wochen andauert, befinden sich im Schnitt nur etwa 1 Prozent der Kopfhaare in diesem Stadium.
3. Ruhephase (Telogenphase)
- Während der Ruhephase, die circa zwei bis sechs Monate dauert, fällt das alte Haar aus. Der Follikel regeneriert sich, die Matrix bereitet sich auf die nächste Wachstumsphase vor und beginnt wieder mit der Zellteilung. Rund 15 Prozent deiner Haare sind in der Telogenphase.
Schneller lange Haare bekommen – so klappt’s!
Es ist tatsächlich möglich, den Haarwuchs anzuregen. Selbstverständlich darfst du dabei keine Wunder erwarten. Nur weil du ab sofort regelmäßig deine Kopfhaut massierst oder Haarwachstum anregende Coffein-Shampoos verwendest, kommst du natürlich nicht über Nacht von einer Kurzhaarfrisur zu einer Rapunzel-Mähne. Aber: Es geht zumindest ein bisschen schneller, wenn du die folgenden Tipps befolgst.
Mit diesen Tipps lässt du deine Haare schneller wachsen:
- Kopfhautmassage: Die Massage der Kopfhaut regt die Durchblutung an und damit auch das Haarwachstum. Denn je besser die Durchblutung der Kopfhaut, desto besser die Nährstoffversorgung der Haare. Außerdem kann eine Kopfmassage entspannend wirken und Stress abbauen, der das Haarwachstum ansonsten eher verlangsamen könnte.
- Bürsten: Auch regelmäßiges Kämmen verwöhnt die Kopfhaut und kann sich daher ebenfalls positiv auf das Haarwachstum auswirken. Außerdem trägt Bürsten dazu bei, dass die Haare gesund bleiben. Dabei wird nämlich das natürliche Haarfett vom Ansatz bis in die Spitzen verteilt, was die Haare wiederum kräftigt und geschmeidiger macht.
- Gesunde Ernährung: Du bist, was du isst! Das gilt auch für deine Haare. Eine gesunde Ernährung hat positiven Einfluss auf deren Wachstum. Wichtige Nährstoffe, die anregend wirken und die Haargesundheit fördern, sind zum Beispiel mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Biotin, Eiweiß und Zink. Diese stecken unter anderem in Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Nüssen, Käse und grünem Gemüse.
- Coffein-Shampoos: Einen besonderen Energiekick bekommen deine Haare mit einem Coffein-Shampoo. Die enthaltenen Nährstoffe fördern ein gesundes und kräftiges Haarwachstum, Coffein ist außerdem der Energiekick für deine Haarwurzeln.
Lange Haare pflegen
Hast du endlich deinen Traum von einer Langhaarfrisur erfüllt, möchtest du natürlich lange Freude daran haben. Das gelingt dir mit der richtigen Pflege. Wir haben dir bereits viele wichtige Tipps für die Wachstumsphase deiner Haare gegeben – zum Beispiel aufs Föhnen und zu viele Styling-Produkte zu verzichten. Es ist sinnvoll, all diese Dinge auch dann weiter fortzuführen, wenn du deine Wunschhaarlänge erreicht hast.
Zusätzlich solltest du regelmäßig zum Friseur gehen. Wenn du alle paar Monate deine Spitzen schneiden lässt, wirken deine Haare nicht nur gesünder, sie sind es auch. Bei der Anwendung vonPflegeprodukten achte darauf, dass sie genau auf deinen Haartyp abgestimmt sind.
Solltest du zwischendurch einen Zopf tragen, vermeide es unbedingt, Haargummis mit Metallanteil zu benutzen! Diese verknoten und schädigen das Haar unnötig. Verwende stattdessen lieber Spiralhaargummis aus Silikon – sie sind wesentlich schonender für dein Haar als herkömmliche Zopfbänder.
Hast du morgens oft Probleme mit verknoteten Haaren, versuche doch mal, mit einem lockeren Dutt zu schlafen. In der Regel verhindert dies die lästigen Knötchen. Auch beim Sport bietet sich ein Dutt an. So vermeidest du, dass deine Haarspitzen ständig über deine Kleidung reiben.
Zusammenfassung: Die richtige Pflege für langes Haar:
- Aufs Föhnen und Styling-Produkte weitestgehend verzichten
- Regemäßig Spitzen schneiden
- Pflegeprodukte verwenden, die auf den Haartyp abgestimmt sind
- Spiralhaargummis aus Silikon verwenden
- Zum Schlafen und beim Sport einen Dutt tragen
Die längsten Haare der Welt
Die längste Haarpracht, die je gemessen wurde, trägt die Chinesin Xie Qiuping auf ihrem Kopf. Im Alter von 13 Jahren, das war 1973, ist sie zum letzten Mal beim Friseur gewesen. 2004 bekam sie schließlich ihren ersten Eintrag im Guinness Buch der Rekorde – mit einer Haarlänge von 5,627 m. Den Rekord „längste Haare der Welt“ hält sie bis heute. Abschneiden kommt für Xie Qiuping nicht in Frage – auch wenn ihre Haarpracht mit einem Gewicht von etwa 5 Kilogramm ein Risiko für ihre Gesundheit darstellt.